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Norwegen

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Fjell & Vidde

T.jpgTrekking-Touren in Norwegen

 

Norwegen 2010 – Stølsheimen

 

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Stølsheimen nennt man die Fjellregion zwischen Sognefjord im Norden, Vossefjellene im Süden und Masfjordfjellene im Westen.

Der zentrale Teil von Stølsheimen ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Die Berge zwischen Sognefjord und Hardangerfjord bieten nicht nur Erlebnisse für Naturlieb-haber, sondern auch für an der Geschichte Interessierte.

 

Es finden sich etliche Spuren früherer Besiedlungen. Alte Siedlungsstätten und Reste von Fanggruben zeigen, dass die Berge für die Menschen in den Siedlungen rund herum große Bedeutung besaßen. Alleine innerhalb des Landschaftsschutzgebietes liegen rund 40 Almen (Seter, Støl). Die Almwirtschaft ist aber heute weitgehend aufgegeben.

 

Stølsheimen ist sehr wasserreich. Viele Seen, Moore, Flußläufe, Wildbäche und Wasserfälle, die sich über Felsstufen hinabstürzen, prägen das Gelände. Es gibt fruchtbare Täler bis in 500-600 Meter Höhe. Der größte Teil liegt allerdings zwischen 900 und 1200 m. Einige der Gipfel erlauben weite und herrliche Rundblicke.

Entgegen dem Eindruck, den die Hüttenbeschreibungen bei DNT und Bergen Turlag über Stølsheimen erwecken, ist diese Region kein gemütliches Almland, sondern durchaus als alpin zu bezeichnendes Gelände, für das Trittsicherheit und Orientierungssinn vonnutzen sind.

 

Die Tour

 

1. Etappe: Anreise und Aufstieg nach Torvedalen (815 m) | 2,5 h

Von Bergen über Dale (umsteigen) mit dem Bus ins Eksingedalen bis zum Talende in Gullbrå. Dort führt hinter dem letzten Haus ein kleiner Steig den Hang hinauf und bringt Wanderer über eine kleine Brücke zum Anleggsvei, der Erschließungsstraße zum Stausee. Auf diesem rund 20 min bis zur Wegweisung nach Torvedalen. Von hier ist man noch rund 2 Stunden unterwegs. Es geht in einigen Stufen insgesamt 330 Hm hinauf (zwischendrin auch mal runter …). Leider begann im zweiten Teil erst sacht, dann stärker Regenfall.

Wir erreichten die Hütte relativ spät abends und hatten gedacht, dass die Etappe sehr viel kürzer sei (nicht ganz korrekte Angaben bei DNT …).

Nachts Starkregen und Sturm. Draußen stand das Wasser knöchelhoch. Ein Gang zum Klo erforderte umfassenden Regenschutz.

 

2. Etappe: Torvedalen (815 m) – Selhamar (880 m) | 8h

Morgens Sonnenschein. Bei der Hütte auf die Anhöhe. Der Steig führt dann lange oberhalb des Grøndalsvatn (Stausee) entlang. Wir brauchten rund 3 Stunden bis zur Brücke am Ausfluss des Langavatn. Spätestens hier wurde uns klar, dass die veranschlagten 6 Stunden zu kurz sein würden. Erst als wir uns die rund 250 Hm den Hang an der Flanke des Langavatn durch Steine und Sumpf hinaufgearbeitet hatten, waren wir etwa bei der Halbzeit.

Die Markierungen führten uns in das Tal zwischen Kvamdal und Kvilesteinsvatn, wo wir die Stromleitung unterquerten und auf der anderen Seite wieder 150 Hm hinaufstiegen. Dort oben ging es in fantastisch wilder Landschaft leicht auf und ab – nun mit Tendenz abwärts: Schneefelder, Seen, tolle Blicke, anstrengend … Als wir endlich den höchsten Punkt am Hundeggi passiert hatten, lag tatsächlich der erwartete See vor uns – und ab hier ging es abwärts (nach Schokoladenpause), parallel zum Wildbach relativ steil und sumpfig, bevor wir auf den Steig von Trefall stießen und nach 20 min Selhamar erreichten. Rechtschaffen müde. Es reichte gerade noch für eine Suppe.

 

3. Etappe: Selhamar (880 m) – Åsedalen (822 m) | 5 h

Selhamar verlassen wir mit dem Raudberget vor Augen – eine rot gefärbter Bergkomplex. Während der Steig zum Parkplatz nach Bjergane geradeaus weiterführt, biegen wir nach gut 20 min links ab und steigen zum Ufer des Raudvatnet hinab, an dem der Weg erst gemütlich und dann durch riesige Felsblöcke entlang führt. Anschließend geht es oberhalb weiter. Bald erreichen wir die Rappenseen. Auf der Karte führt der Weg mitten durch den See – in der Rappavatn.jpgRealität gibt es erst große Steine im flachen Wasser und dann eine schmale Landzunge. Am Ende der Seen liegt Rappen – eine Alm, die einige Jahrzehnte auch als Turisthytta gedient hat, bevor das Netz der Hütten die Standorte der alten Almen ergänzte. In den frühen Phasen der Erschließung der Region waren die Stützpunkte für Wanderer ausschließlich Almen.

Hinter Rappen steigt man einige hundert Meter hinauf in den Einschnitt zwischen Jørendalseggi und Killingdalseggi – der Ausblick ist wunderbar. Beim Abstieg nach Åsedalen weicht die Sonne dem Regen – leider. Vor allem der letzte steile Absatz war dadurch ziemlich rutschig. Nach Überquerung einiger Bäche erreichen wir die Åsestølene und wenige Minuten später stehen wir auf der Brücke über dem wild schäumenden Hüttenbach.

 

4. Etappe: Åsedalen – Solrenningen (645 m) | 5-6 h

Nach einem Pausentag in Åsedalen brechen wir auf recht durchweichtem Grund wieder auf. Schon bald wird uns das viele neue Wasser zum Problem, denn ein kleinerer Bach war so angeschwollen, dass wir einen anderen Übergang suchten. Schlauer wäre es gewesen, die Schuhe gleich an Ort und Stelle gegen die Sandalen zu tauschen. Der Steig führt steil den Hang hinauf, manchmal geht es auf recht schmalen Simsen am Steilhang entlang. Der nächste Abschnitt ist geprägt von Geröll- und Blockfeldern, sehr rauhes Gebiet – insgesamt kommen wir auf über 1100m hinauf. Wir dachten wir wären oben und trafen ein trainiertes Norweger-Paar, das uns in unserer Annahme bestätigte, allerdings nicht so recht deutlich machte, dass vor dem Abstieg noch ein längeres Stück in ausgesprochen wilder Landschaft zu bewältigen war. Große Schneefelder, Blockfelder. Zudem überraschte uns dichter Nebel, der uns quasi in der Landschaft „stochern“ ließ. Oft war nicht zu erkennen, wo auf der anderen Seite eines Schneefeldes die nächste Markierung war.Solrenningsstoelene.jpg

Der Abstieg war naß und steil und gab erst spät die Sicht auf die Ålrekstølene frei. Dort gab es eine Brücke. Statt der vemuteten guten halben Stunde zog sich der letzte Wegabschnitt noch über eine Stunden hin – eine Wasserpartie. Auch wenn teilweise Planken ausgelegt waren, stapften wir meist durch knöchelhohes Wasser. Von oben zuerst noch leichter Regen, dann waren es nur noch tropfende Birken, die uns einweichten.

Einige Minuten hinter den Solrenningsalmen gelangten wir nach Solrenningen. Wir hatten uns schon auf die nagelneue Hütte gefreut, mussten dannn aber doch in der Sikringshytta nächtigen, weil die neue Hütte vor der am nächsten Tag geplanten behördlichen Abnahme noch gecheckt wurde. Immerhin konnten wir am Bullerofen unsere Klamotten trocknen und mussten zum Klo nicht außer Haus.

 

5. Etappe: Solrenningen – Norddalshytta (1005 m) | 5-6 h

Sonnenschein. Wir steigen den Grashang hinauf, überqueren einen idyllischen Bach, der aus dem Vassdalen kommt, und folgen den Markierungen Richtung Blåfjell. Über der Tal wacht eine riesige Varde und markiert die Trasse, auf der zu früheren Zeiten das Vieh von Ortnevik nach Solrenningen geführt wurde. Auf den Spuren des Almauftriebes sind wir noch einige Zeit unterwegs und staunen, dass hier Tiere einen langen Tagesmarsch, wenn nicht mehr durch das Gebirge zu bewältigen hatten. In einem Buch über die Kultur der Region war zu lesen, dass nur die kräftigsten Tiere diesen Strapazen ausgesetzt werden konnten. Wie groß muss der Mangel an Futter an den Fjordufern gewesen sein.Wintermarkierung.jpg

Unsere erste Pause machen wir mit Blick ins Norddalen, in das wir später hinuntersteigen, und dem wir ein Stück entlang glitzernder Seen folgen bevor wir gegenüber wieder aufsteigen. Eine Jugendgruppe von Bergen Turlag warnt uns vor einem unpassierbaren Schneefeld neben einem See weiter oben und zeigt uns auf der Karte, wo wir eine kleine Umgehungsklettertour unternehmen müssen. Vorher gibt es beeindruckende Schneefelder, auf denen wir den Spuren der Jugendlichen folgen können, die eine geschickte Spur gelegt haben. Nach der angekündigten Kletterei bewegt sich der Steig im Wesentlichen auf stabilem Höhenniveau mit kleineren Steigungen und Senken – bis zum höchsten Punkt. Die Wintermarkierungen abwärts führen mitten durch ausgedehnte Schmelzwasserseen. Die roten Ts hingegen umgehen dieses Areal auf felsigem Grund. Mittlerweile scheint wunderschöne angenehme Abendsonne. Wir nutzen das aus, indem wir bevor sich der Steig auf etwa 1000m dann nach Norden Richtung Norddalshytta wendet, nochmal eine gemütliche Pause einlegen. Zuletzt abwärts und wieder hinauf zur Hütte.

 

6. Etappe: Norddalshytta – Vardadalsbu (890 m) | 5 h

Nach einem Regentag auf der Hütte ist die Wetterperspektive wieder etwas vielversprechender. 200 Hm steigen wir auf recht passablem Steig ganz flott ab, vorbei am See 900 zu See 810. Bei der Umrundung des zweiten Sees wird schon erkennbar, dass der weitere Weg wieder anspruchsvoller werden würde. Das Wetter trübte sich wieder ein und wir wurden von starkem Wind begleitet. Eine Sommerbrücke führt über den Fluß im Vestrebotn. Der anschließende Aufstieg führt in Abschnitten auf über 1150 m hinauf, steil, steinig, teils rutschig dank beginnenden Regens. Irgendwo geht bei einem Windstoß meine Regenhülle verloren, ohne dass wir es zunächst merken.

Vardadalsbu.jpgDer Abstieg ist nicht viel besser und wir sind froh als wir die gemütliche Hütte erreichen. Sie liegt wunderschön zwischen zwei Seen. Als später der Himmel wieder etwas lichter wird, und wir gestärkt und aufgewärmt sind, sind herrliche Eindrücke zu genießen.

 

7. Etappe: Vardadalsbu – Skavlabu (960m) | 5-6 h

Sonne am Morgen. Der erste Anstieg führt über bemooste Felsen und ein Schneefeld. Dann erschließt sich ein weitläufigeres und offeneres vielfältiges Gelände in mehreren „Etagen“. Überhaupt ist die Etappe sehr vielfältig und abwechslungreich. Leider auch, was das Wetter betrifft, das sich wieder eintrübt und dann auch mit Nebel und Regen nicht spart. Am Skerjevatnet erwarten uns die Anlagen der Energiegewinnung durch Wasserkraft. Hoch aufgetürmte Wälle, Erschließunbgsstraße. Leider ist in der Karte nicht alles korrekt (d.h. auf dem aktuellen Stand) eingezeichnet. Das führt dazu, dass wir den roten Markierungen folgen, statt die einfachere Variante zu wählen, die auf der Straße entlang geführt hätte. Stattdessen müssen wir rutschige Felsabsätze erklimmen und suchen wieder im Nebel nach dem Steig.

Als wir die Straße dann wieder erreichen und überqueren, ist es ziemlich düster und naß. Schade, denn die folgende Passage muss bei schönem Wetter ausgesprochen reizvoll sein. In unserem Fall erblickten wir Skavlabu erst als wir nur noch wenige Meter entfernt waren.

 

8. Etappe: Skavlabu –Mo | 4-5 h | Bus nach Bergen

Aufbruch bei dichtem Nebel –aber weil wir den Bus in Mo erreichen müssen, haben wir keine Wahl. Es liegen gute 1000 Hm Abstieg vor uns. Streckenweise ist das Gestein sehr rutschig. Später folgen auch sehr sumpfige und zugleich steile Wegabschnitte. Ganz zuletzt geht es durch den Wald ausgesprochen steil bergab – immerhin bis auf Fjordniveau. Als der Nebel sich lichtet können wir den tollen Ausblick auf den Fjord bewundern, wohl wissend dass sich die Knie nicht bedanken würden. In Mo gibt es ein Café, einen Supermarkte, einen Hafen, eine Bushaltestelle, alles was man braucht.

 

 

 

 

Stolsheimen_Uebersicht2Karten

Diverse Blätter aus der Serie 1:50 000 Statens kartverk. Turkart Voss i 1:50 000 und Turkart Stølsheimen 1:100 000 von Ugland It Group AS (beide aktualisiert). Die letztgenannte Karte ist ziemlich ungenau. Teilweise fehlen sogar größere Seen.

Karten im Netz:

40.gif www.nordhordlandskart.no/nordhordland/

40.gif www.vossakart.no/gislinewebinnsyn_voss/

 

 

Nützliche Links

40.gif www.skyss.no - Busverbindungen

40.gif Informationen zum öffentlichen Verkehr in der Region

 

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Letzte Aktualisierung: 28. April 2019

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