Beeren_logo.jpg

Home | Kontakt | Gäste | Linxx | Impressum

 

Norwegen

1997-2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012

Fjell & Vidde

Kulturland Norwegen

 

 

Dichter, Dramatiker, Maler und Komponisten

 

Knut Hamsun

Hamsun wurde am 4. August 1859 als Sohn eines Schneiders bäuerlicher Herkunft in Garmostræe bei Lom (Gudbrandsdal) geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. 1862 verließ seine Familie mit ihm Südnorwegen und zog in die Provinz Nordland nördlich des Polarkreises, eine Gegend, die das spätere Romanwerk immer wieder als „Märchenland” imaginiert (I Æventyrland, 1903). Nach 1873 arbeitete Hamsun u. a. als Krämerlehrling im Laden seines tyrannischen Onkels, als Hausierer, Schusterlehrling, Hilfslehrer und Amtsgehilfe. 1877 begann er zu schreiben; von diesen frühen Versuchen ist vor allem die Erzählung Bjørger bemerkenswert, die, 1878 geschrieben, erst 1981 publiziert werden konnte. Bereits hier sind zentrale Aspekte und Themen der späteren Prosa angeschnitten.

 

Henrik Ibsen

Ibsen wurde am 20. März 1828 in Skien geboren und arbeitete zunächst als Assistent in einer Apotheke (1844-1850). Von 1851 bis 1857 war er mit Unterbrechungen (Studienreisen nach Kopenhagen und Dresden) als Indendant und Bühnenschriftsteller am Nationaltheater in Bergen beschäftigt, anschließend bis 1862 als Direktor des Theaters in Kristiania (heute Oslo). In dieser Zeit verfasste Ibsen seine ersten Theaterstücke. 1863 wurde Ibsen Konsulent am Kristiana-Theater. Danach lebte er bis 1891 überwiegend in Rom, Dresden und München, unterbrochen von einem Besuch in Norwegen (1874). Von seiner nach Samfundets støtter (1877; Die Stützen der Gesellschaft) einsetzenden ungeheueren Popularität in Deutschland zeugt der Umstand, dass zwischen 1884 und 1900 allein fünf Übersetzungen von Vildanden (1885; Die Wildente) erschienen. Anfangs bestritt Ibsen seinen Lebensunterhalt mit einem Stipendium, später mit einem Jahresgehalt des norwegischen Parlaments. 1891 kehrte er nach Kristiania zurück, wo er am 23. Mai 1906 verstarb.

Ibsens dramatisches Frühwerk war, ebenso wie die heute kaum noch bekannten Gedichte, von einer romantisierenden Rückschau auf die Geschichte Norwegens und sein literarisches Erbe geprägt. Hierzu zählen die historischen Versdramen Catilina (1850; Uraufführung: Stockholm 1881), Brand (1866; Uraufführung: Stockholm 1885) und die Dramatisierung des Nationalepos Peer Gynt (1867). Mit Samfundets støtter (1877; Die Stützen der Gesellschaft), einer scharfen Attacke auf die Verlogenheit gesellschaftlicher Konventionen, dargestellt am Beispiel eines skrupellosen Geschäftsmannes, schuf Ibsen einen neuen Typus des Gesellschaftsdramas. Dieser zeichnet sich durch geradlinigen Handlungsaufbau, dynamische Dialogführung und schonungslose Kritik sozialer Machtverhältnisse und Verhaltensweisen aus. Berühmte, noch heute oft gespielte Musterdramen über die Brüchigkeit menschlicher Beziehungen sind Et dukkehjem (1879; Nora oder Ein Puppenheim), Gengangere (1882; Gespenster) und Hedda Gabler (1891). Zentralgestalten dieser Dramen sind meist Frauen, die im patriarchalischen Bürgertum noch mehr als die Männer durch ein Korsett traditioneller Verhaltensnormen eingezwängt waren, im Bereich der Prosa vergleichbar mit Gustave Flauberts Madame Bovary oder Lew Tolstojs Anna Karenina. So geht es in Nora, das nach seiner Uraufführung zu einer heftigen literarischen Kontroverse führte, um die Auflehnung der Titelfigur gegen die lieblosen und demütigenden Umstände einer aus Familienrücksichten geschlossenen Vernunftehe (nach dem Vorbild der Ibsen bekannten Schriftstellerin Laura Kieler). August Strindberg reagierte mit einer Erzählung, in der er Ibsen sein negatives Frauenbild entgegenstellte. Das Familiendrama Gespenster, nach Ibsens Aussage die logische Fortsetzung von Nora, kreiste ebenfalls um den Konflikt von konventioneller Pflicht und individueller Neigung und sorgte zudem mit Tabuthemen wie erbliche Geisteskrankheit, Geschlechtskrankheit und Inzest für weiteren Zündstoff. In Hedda Gabler schließlich scheitert eine im Grund willensstarke Frau an den Widersprüchen ihres Daseins und scheidet „skandalös” freiwillig aus dem Leben. Unter den weiblichen Protagonisten dieser Stücke ist sie die psychologisch differenzierteste Figur, deren Zeichnung bereits auf das von der Sigmund Freud’schen Psychoanalyse beeinflusste Drama verweist. Während En folkefiende (1883; Ein Volksfeind) die Bigotterie einer kleinstädtischen Bürgerschaft verspottet, führte Ibsen in späteren Dramen die psychologische Feinzeichnung in meisterhaften Charakterstudien zur Vollendung. In seinem dramatischen Aufbau von Peer Gynt, dessen Titelfigur einen phantastisch Reisenden ohne festen Charakter abgibt, brach der Dichter mit den Gattungsvorgaben einer aristotelischen Poetologie (Einheit von Zeit, Ort und Handlung etc.) und nahm damit entscheidende Züge des modernen Dramas, namentlich von Strindbergs Stationentechnik, vorweg. Auf Ibsen geht auch der Gedanke eines funktionalen Bühnenbilds zurück, getreu seinem Motto, dass aus einem an der Kulissenwand hängenden Gewehr im Verlauf der Dramenhandlung auch geschossen werden müsse. Weitere Werke Ibsens sind Rosmersholm (1887), Fruen fra Havet (1889; Die Frau vom Meer), Bygmester Solness (1892; Baumeister Solness) und das Trauerspiel Når vi døde vågner (1900; Wenn die Toten erwachen).

 

Jostein Gaarder (*1952)

International bekannt wurde er mit seinem Philosophieroman Sofies verden (1991; Sofies Welt).

Gaarder wurde am 8. August 1952 in Oslo geboren. Nach dem Studium der Nordistik, Ideengeschichte und Religionsgeschichte in Oslo arbeitete er ab 1978 als Philosophielehrer an verschiedenen Schulen und in der Erwachsenenbildung. Nach einigen Erfolgen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur gab er 1986 die Lehrtätigkeit auf. 1990 erschien der mehrschichtige Roman Kabalmysteriet (Das Kartengeheimnis), der anhand der Griechenlandreise eines zwölfjährigen Jungen das Staunen und Reflektieren über Zusammenhänge und Bedingungen des Lebens thematisiert und damit auch beim Leser zu fördern sucht. An Jugendliche und Erwachsene ist auch der folgende Roman Sofies verden (1991; Sofies Welt) gerichtet: Eingebettet in eine Rahmenhandlung um die 14-jährige Sofie, die auf mysteriöse Weise mit existentiellen Fragen konfrontiert wird, entwickelt Gaarder eine geistreiche und leichthändig erzählte Geschichte der Philosophie. Das Buch wurde ein internationaler Bestseller; es erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde in über 40 Sprachen übersetzt. 1993 kam der die Themen Schöpfung, Tod und Ewigkeit verarbeitende Roman I et speil, i en gåte (Durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort) heraus, 1996 dann Vita brevis (Das Leben ist kurz), ein Buch, das sich anhand des fiktiven Briefes einer Frau an ihren ehemaligen Geliebten, den heiligen Augustinus, mit Fragen des Zölibats, der religiösen Doppelmoral und der Philosophie des Kirchenvaters auseinander setzt.

 

Edvard Grieg (1843-1907)

Der norwegische Komponist Edvard Grieg erlangte Weltruhm mit der Bühnenmusik zu Henrik Ibsens Drama Peer Gynt. Nach Motiven dieses Werkes komponierte Grieg seine beiden Orchestersuiten zu Peer Gynt (1888 und 1891), deren erste mit dem Satz „In der Halle des Bergkönigs” schließt.

Er wurde am 15. Juni 1843 in Bergen geboren und erhielt den ersten Klavierunterricht bei seiner Mutter, einer Konzertpianistin; sein Studium absolvierte er am Musikkonservatorium in Leipzig. Der dänische Komponist Niels Gade ermutigte Grieg zum Komponieren, und der norwegische Komponist Rikard Nordraak weckte in ihm das Interesse für die Volksmusik seiner Heimat. Von 1866 bis 1876 lebte Grieg in Christiania (heute Oslo), wo er Musikunterricht gab und Dirigent der Philharmonischen Gesellschaft war. 1867 heiratete er seine Cousine Nina Hagerup, die eine bekannte Sopranistin war.

Griegs Engagement für ein auf der norwegischen Volksmusik basierendes kompositorisches Schaffen stieß bei konservativen Musikern und Kritikern auf Widerstand, und so fanden seine Werke zunächst nur langsam Anerkennung. Der erste Musiker von internationalem Rang, der sich für Griegs Werk einsetzte, war der ungarische Komponist Franz Liszt. Ende der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts unternahm Grieg als Dirigent zahlreiche Tourneen durch Europa. Ab 1874 konnte sich Grieg durch die Unterstützung der norwegischen Regierung ganz auf das kompositorische Schaffen konzentrieren. Mit seiner Bühnenmusik für Peer Gynt (1875) von Henrik Ibsen erlangte er Weltruhm. 1877 zog Grieg in ein abgelegenes Studio bei Lofthus und baute sich 1885 die Villa Troldhaugen nahe Bergen, wo er bis zu seinem Tod lebte. Er starb am 4. September 1907.

Griegs Musik zeigt einerseits deutliche Einflüsse von deutschen Komponisten der Romantik, insbesondere von Robert Schumann, aber auch von den Werken des polnischen Komponisten Frédéric Chopin, andererseits verband er die nationale Idiomatik der norwegischen Folklore mit den satztechnischen Mitteln des 19. Jahrhunderts und verschaffte so der norwegischen Musik Weltgeltung. Zu seinen Kompositionen zählen u. a. Norwegische Tänze und Volksweisen (1870), die Bühnenmusik zu Sigurd Jorsalfar (1872), die Suite Aus Holbergs Zeit (1885) für Streichorchester; ferner Landerkennung und Olaf Trygvason (1889) für Chor und Orchester, sowie ein Streichquartett, zahlreiche Lieder und Klaviermusik, darunter auch die Ballade g-Moll (1875) und das Klavierkonzert a-Moll (1868).

 

Edvard Munch

Munch, Edvard (1863-1944), norwegischer Maler und Graphiker, einer der bedeutendsten Wegbereiter des Expressionismus in Europa.

 

Munch wurde am 12. Dezember 1863 in Løten geboren. Ein Stipendium erlaubte ihm 1885, für kurze Zeit in Paris zu studieren. Ein Jahr später fand er nach naturalistischen bzw. impressionistischen Anfängen mit Das kranke Kind (1886, Nasjonal Galleriet, Oslo) zu seinem unverwechselbaren Stil. Zwischen 1889 und 1907 lebte Munch zumeist in Paris und Berlin. Wegen der schockierenden Darstellung existenzieller Grenzerfahrungen auf Bildern wie Angst, Melancholie und Zwei Menschen, die er im November 1892 im Berliner Architekturhaus ausstellte, kam es zum Skandal, der den Verein Berliner Künstler spaltete: die Berliner Secession entstand.

1899 schuf er die erste von insgesamt sechs Fassungen von Mädchen auf der Brücke (Nasjonalgallerie Oslo). Weitere Variationen des Themas hängen u. a. im Wallraff-Richartz- Museum in Köln und in der Hamburger Kunsthalle. 1902 stellte Munch in der Berliner Secession unter der Überschrift Lebensfries 22 Gemälde aus, zu denen auch sein wohl bekanntestes gehört: Der Schrei (1893, Nasjonalgalleriet, Oslo). Wie Vampir (1893, Nasjonalgalleriet, Oslo) und Asche (1894, Nasjonalgalleriet, Oslo) spiegelt auch Der Schrei Munchs eigene Ängste vor dem Leben – und den Frauen – wider. Zentrale Motive Munchs aus dieser Zeit sind erschöpfte, wie leblos wirkende Figuren, teils mit verborgenen Gesichtern, über denen drohend die abstrahierten Formen einer unheilkündenden Umgebung lasten. Munchs symbolische Frauengestalten erscheinen teils als unschuldig-leidende Wesen, teils als gespenstische, den Mann aussaugende Vampire.

1906 und 1907 entstanden acht Gemälde eines Lebensfries-Zyklus für die Berliner Kammerspiele. Parallel hierzu schuf Munch eine imposante Reihe ganzfiguriger Männerporträts. 1907 musste er nach einem Nervenzusammenbruch in eine Kopenhagener Klinik eingeliefert werden. 1909 kehrte er nach Norwegen zurück. Am 23. Januar 1944 starb er in Oslo. Die relative seelische Ausgeglichenheit der Zeit von 1909 bis zu seinem Tod lässt sich von den Bildern für die Osloer Universitätsaula (1906-1916) und den leuchtenden Landschaftsgemälden dieser Periode ablesen. In den zwanziger Jahren schuf Munch auch eine Anzahl bedeutender Akte. Einen Einblick in die einsame Psyche des Künstlers gewährt Selbstbildnis – Zwischen der Uhr und dem Bett (1940-1942, Munch Museet, Oslo), ein Bild aus einer ganzen Serie von in unterschiedlichster Technik ausgeführten Selbstporträts.

Zu Munchs umfangreichen Oeuvre gehören außerdem zahlreiche Radierungen, Lithographien und Holzschnitte, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Druckgraphik des deutschen Expressionismus ausübten.

 

 

Neuere Musik

 

Kirkelig Kulturverksted

Label, das sich der Förderung des Außergewöhnlichen verschrieben hat.

 

Kari Bremnes

Norsk Folkemusikk vom Feinsten.

 

Bjørn Eidsvåg

Bluesiger Barde mit anspruchsvollen, meist religiösen Texten.

 

Oslo Gospelchoir

Einer der besten Gospelchöre. Chorleiter Tore W. Aas schreibt die Songs zum Teil selbst. Es kommen aber auch Traditionals und Stücke anderer Songwriter zur Aufführung.

 

Jan Garbarek (*1947)

Norwegischer Jazzmusiker (Saxophonist, Flötist und Komponist). Garbarek wurde in Mysen (Norwegen) geboren. 1961 begann er, sich das Saxophonspiel beizubringen, nachdem er eine Aufnahme John Coltranes gehört hatte. Noch im selben Jahr bereits in Bands aktiv, wurde er um 1965 von dem Pianisten George Russell entdeckt. Mit ihm arbeitete er in der folgenden Zeit eng zusammen (Othello Ballet Suite, 1967). Nach einigen Gehversuchen im Umkreis des Free Jazz, wurde er 1970 von dem Label ECM unter Vertrag genommen. Gemeinsam mit Musikern wie dem Pianisten Keith Jarrett (Belonging 1974) und den Gitarristen Terje Rypdal, Ralph Towner und Egberto Gismonti prägte er nachhaltig die Entwicklung des Kammerjazz. Sein klarer Ton an Tenor- und Sopransaxophon und die vom Free Jazz beeinflusste Vorstellung struktureller Offenheit beim Improvisieren ließen ihn zu einer wichtigen Stimme des europäischen Jazz werden. Seit Beginn der neunziger Jahre überschreitet Garbarek mehr und mehr die traditionellen Gattungsgrenzen und widmet sich verstärkt dem „Crossover” (Officium 1994, gemeinsam mit dem Hilliard Ensemble).

 

Touren

Land & Leute

Sprache

Kirche(n)

Kunst & Kultur

Links

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Norwegen

Spezial

Neu

Privat

Über mich

Kirche

Berge

 

Letzte Aktualisierung: 7. Juni 2012

© 2010-2015 Maria Stettner