Hüttentouren
in den Alpen: Verwall (6 Tage)
Wasserreiche Steilhänge, Jöcher und Steinböcke zwischen 2000 und
3000m.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Zug bis Landeck,
dann Bus Richtung Galtür/ Bieler Höhe. Der Bus fährt über das Zeinisjoch. Zeinisjoch (1820m) – Heilbronner Hütte (2308m) Charakter: Aufstieg teils über eine
Schotterstraße, teils auf kleinem Pfad. Auf der Schotterstraße viele Biker.
Die Heilbronner Hütte liegt auf einer beliebten Durchquerungsroute für
Mountainbiker. Das hat starken Einfluss auf das Hüttenflair. Hüttenwertung: ** - warmes Wasser/ kostenlose Dusche. |
ì 500 Hm î 0 Hm |
2 h |
Heilbronner Hütte (2308m)
Friedrichshafener Weg bzw. abweichend über Vertineskopf (2685m) und
Vertinespleiskopf (2706m) sowie Schafbüheljoch (2636m) zur Friedrichshafener
Hütte (2138m) Charakter: Sehr schöne,
aber relativ kurze Hüttenverbindung, die durch die Überschreitung des
Vertinespleiskopf etwas ausgedehnt werden kann. Entgegen der Angaben im
Verwall-Führer, finden sich kaum Steinmänner, dafür aber ausgiebige rote
Markierungen. Abgesehen von einer kleinen Steilstufe unterhalb des
Vertineskopfes ist die Route als nicht besonders schwierig zu bezeichnen.
Lohnt sich sehr. Hüttenwertung: **** - urig, schön gemacht, nette Wirtsleute |
ì 850 Hm î 820 Hm |
4 ¾ h |
Friedrichshafener Hütte (2138m) über
Schafbüheljoch (2636m) ins Fasultal. Kurz vor der Konstanzer Hütte ab 1755m
über das Kuchenjoch (2730m) zur Darmstädter Hütte (2384m) Charakter: Aufgrund des
warmen Sommers wurde von der Begehung des Ludwig-Dürr-Weges abgeraten, die
Gletscher sind nur mit Steigeisen und am Seil zu überqueren (Blankeis). Auch
von der Alternative auf dem Notabstieg Richtung Ischgl und erneutem Anstieg
zur Doppelkarscharte wurde ernsthaft abgeraten. Daher also der erneute Aufstieg
zum Schafbüheljoch. Vor dem Erreichen der Fahrstraße ist auch der Weg durch
das Fasultal genussreich, wenngleich lang. Der Aufstieg auf das Kuchenjoch
ist steil aber unkompliziert. Hingegen birgt der Abstieg zur Darmstädter
Hütte eine drahtseilgesicherte Passage. Hüttenwertung: ***** - sehr gemütlich, urig, ausgesprochen
nette Wirtsleute, sehr gute Gulaschsuppe |
ì 1500 Hm î 1450 Hm |
6 ¾ h |
Darmstädter Hütte (2384m) auf dem
Hoppe-Seyler-Weg über Schneidjöchl (2841m) und Kieler Wetterhütte (2800m) zur
Niederelbehütte (2310m) und kurz vorher noch zum Kappler Köpfl (2404m)
(30 min hin und zurück). Charakter:
Anspruchsvolle und außerordentlich schöne Etappe. Nicht nur der steile
Anstieg zum Schneidjöchl über Schutt- und Blockhänge, sondern auch Passagen
unterhalb der Kieler Wetterhütte fordern Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit. Dafür kann man mit etwas Glück einen Steinbock sehen. Hüttenwertung: ** - wenig altes Hüttenflair, dafür
preiswert. Warmes Wasser. |
ì 900 Hm î 970 Hm |
5 ¾ h |
Niederelbehütte (2310m) über
Kieler Weg und Riffler Weg durch die Schmalzgrubenscharte (2650m) vorbei am
Schmalzgrubensee zur Edmund-Graf-Hütte (2408m) Anschließend Gipfelbesteigung Hoher Riffler (3168m) Charakter: teils
beeinträchtigt durch die Querung des Kappler Skigebietes. Das wird wieder
wettgemacht durch den herrlichen Schmalzgrubensee und die wunderbare Lage der
Hütte. Der Hohe Riffler zeichnet sich durch langen sehr steilen
Anstieg im Schuttkar aus – im Aufstieg sehr ermüdend, im Abstieg allerdings
relativ schnell überwunden. Oben grandioser Blick über Verwall, Lechtaler
Alpen und Samnaun-Gruppe. In der Hüttenumgebung residiert eine ganze Steinbockherde. Hüttenwertung: **** - relativ gemütlich, kleine
Lagereinheiten, freundliche Wirtsleute, Wasserrad und kleine Kapelle. |
ì 470 Hm î 370 Hm ì 800 Hm î 800 Hm |
3 ½ h 3 h |
Edmund-Graf-Hütte (2408m) über
Kappler Jöchl (2685m) nach Kappl (1256m) Charakter: Ab Kappler
Jöchl zunächst landschaftlich sehr reizvoll zu den Blankaseen und entlang des
Blankabaches in das Blankatal (Blaubeeren!). Dann anstrengend auf
Fahrstraßen, später wieder schöner durch Wald und auf alten Feldwegen nach
bzw. durch das weitgestreckte Kappl. Rückfahrt mit Bus nach
Landeck, weiter mit Zug. |
ì 300 Hm î 1650 Hm |
3 h |
Karten
und Literatur
§ AV-Karte Nr. 28/2
Verwallgruppe (1:25 000): Leider deckt die Karte nicht das ganze Gebiet ab. Im Norden fehlt der
Zugang von St. Anton usw. aus. Im Osten endet das Blatt mit der
Niederelbe-Hütte. Nicht eingezeichnet ist der Notabstieg vom Ludwig-Dürr-Weg
nach Ischgl. Liest sich nicht ganz leicht, hilft aber zu sinnvollen
geografischen Vorstellungen. § Kompasskarte Nr.
41 Silvretta, Verwallgruppe (1:50 000): Als Übersichtskarte gerade noch tauglich.
Höhenlinien sind nur im 100m-Abstand eingezeichnet. Man kann sich kein Bild von
der landschaftlichen Wirklichkeit machen. Dafür erschließt sich auch die
Umgebung im Überblick. § AV-Führer
Verwallgruppe (Bergverlag Rudolf Rother): 9. Auflage von 1988 – der Führer war zunächst
für Sommer 2003 als Neuauflage angekündigt. Inzwischen soll er im Herbst 2004
erscheinen. Er enthält neben den Hütten und Hüttenverbindungen auch die
Verwall-Gipfel mit Normalwegen und Kletterrouten. § Informationen über Busabfahrt, Hütten usw. bei www.publish.at/trekking/index.html |
© Maria Stettner 2003 www.treklang.de